Second Unit #349 – Im Westen Nichts Neues (2022)

Die Podcast-Pause ist vorbei! Gemeinsam mit Daniela Ishorst arbeiten wir uns durch das Heimkino-Highlight Im Westen Nichts Neues (Amazon-Link*). Dabei geht es natürlich auch um Netflix und den Deutschen Film.

[YouTube Direkttrailer]

Director: Edward Berger
Writers: Edward Berger, Lesley Paterson, Ian Stokell

Kostüm: Lisy Christl
Maske: Heike Merker
Musik: Volker Bertelmann
Kamera: James Friend

Felix Kammerer als Paul Bäumer
Albrecht Schuch als Stanislaus Katczinsky
Aaron Hilmer als Albert Kropp (Poster)
Moritz Klaus als Franz Müller (Halstuch)
Adrian Grünewald als Ludwig Behm (Brille)
Edin Hasanovic als Tjaden Stackfleet (Auge)

Daniel Brühl als Matthias Erzberger
Devid Striesow als General Friedrichs
Andreas Döhler als Leutnant Hoppe
Sebastian Hülk als Major Von Brixdorf

Der Film hat in den vergangenen Monaten einige Wellen geschlagen. Netflix hat mit der Prestige-Produktion einen Meilenstein des Deutschen Kinos geschaffen, der gleichermaßen bei den Oscars für Rekorde gesorgt hat. Dennoch war die Kritik, besonders hierzulande, nicht komplett überzeugt. Wir versuchen deshalb unsere Begeisterung für den Film darzulegen und gleichzeitig auf die Kritik einzugehen. Das betrifft natürlich auch die Tatsache, dass der Film eine Netflix-Produktion ist.

Weitere Episoden mit Daniela findet ihr in unserem Archiv.

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Christian Steiner
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Daniela Ishorst

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[Teaser-Bild: “Lest We Forget” by is licensed under CC BY 2.0]

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4 Kommentare

  1. Liebe Second Unit,

    danke erstmal für den Podcast! Ich höre ihn schon lange und mit Gewinn. Die Folge war auch erkenntnisreich. Ich habe den Film letztes Jahr gesehen und habe das Gefühl, ich sollte ihn vielleicht bald nochmal sehen, auch weil ich ihn etwas anders wahrgenommen habe als ihr, eure Punkte aber durchaus nachvollziehen kann.

    Manche Sachen sehe ich ähnlich: handwerklich ist der beeindruckend. Ich hatte damit aber ein mehr oder weniger großes Problem, das ich mal beschreiben möchte, vielleicht geht es anderen auch so:

    Die Kritik ist eine, die ich eigentlich ungerne und selten mache. Bei Buchverfilmungen ist es für mich kein Problem, wenn der Film vom Buch abweicht. Ich finde das sogar gut. Der Film sollte eigenständig sein, finde ich super. ABER (haha): In diesem Fall hatte ich den Eindruck, das Abweichen untergräbt den Punkt, den das Buch machen will. Zumindest einen Punkt vielleicht. Nämlich: Im Buch gibt es die (auf mich doch arg konstruiert wirkende) finale Entwicklung nicht, dass die Soldaten nochmal angreifen müssen, auch wenn der Krieg schon gelaufen ist. Damit sollte (denk ich) nochmal gezeigt werden, wie sinnlos der Krieg war. Im Buch ist es so, dass Paul Bäumer an einem „ganz normalen“ Tag im Krieg stirbt. Am Ende heißt, sinngemäß: „Im Frontbericht hieß es, im Westen gab es nichts Neues.“ Das ist der letzte Satz im Buch und er trifft die Leser*innen wie ein Schlag in die Magengrube. Das ist so unglaublich wirksam, eben weil es so lapidar ist. Er braucht da nichts konstruieren. Es ist alles schon angelegt. Der Punkt ist eben genau der, das Menschen im Krieg „einfach so“ sterben. Der Film bringt das ja auch rüber, aber verliert dann auf den letzten Meter meiner Meinung nach etwas das Vertrauen in sich (und vielleicht sein Publikum). Das fand ich sehr schade und unnötig.

    Wie gesagt, kein Problem an sich, dass vom Buch abgewichen wird und auch kein Problem (für mich), dass es historisch nicht korrekt ist. Beides darf/sollte ein Film unbedingt machen. Ich finde die Änderung schwächt nur den Kern der Geschichte.

    Geht das nur mir so?

    1. Moin Oliver, danke für das tolle Feedback!

      Dein letzter Satz trifft die Sache vielleicht auf den Punkt: Die Änderung schwächt womöglich den Kern der Geschichte, aber ist der (veränderte, neue) Kern der Geschichte nicht auch für sich relevant?
      Kann der Film in seiner Erzählung und Aussage (Krieg als ein sinnloser Kreislauf) nicht auch für sich stehen?

      Spannende Fragen auf jeden Fall und lieben Dank für dein Input :)

      1. Moin Christian,

        Ja, da stimme ich dir auf jeden Fall zu: Der Film sollte und kann für sich stehen.

        Dazu noch zwei Gedanken:

        1. Ich stelle fest, dass es dann am schwersten ist, den Grundsatz von „Der Film ist eigenständig und steht für sich“ aufrechtzuerhalten, wenn einem die Buchvorlage am Herzen liegt. Ist wahrscheinlich eine Binse, aber das merk ich gerade nochmal ganz konkret. Ist vielleicht analog zu: „Ich bin eigentlich für Windkraft, aber not in my backyard!“ :)

        2.Trotzdem habe ich immer noch das Gefühl, dass das Buch den Kern der Geschichte (ich würde sagen, der Kern ist bei Film und Buch gleich, „Krieg ist ein sinnloser Kreislauf“, wie du es treffend sagst) durch sein Ende klarer macht. Weil er den Protagonisten quasi off-screen sterben lässt. Aber ich hab das Gefühl, das läuft am Ende auf eine
        Geschmacksfrage hinaus. Das Ende des Films fühlte sich für mich beinahe übergriffig an und ich dachte: „Okay, ich hab schon verstanden. Danke, wäre nicht nötig gewesen“. Es war dann doch ziemlich die grobe Kelle. Gegen die ich nicht per se was habe, manchmal ist die genau richtig. In diesem Falle erschien sie mir zu viel des Guten/Schlechten. Womit wir wieder beim Thema
        Geschmacksfrage wären.

        Im Grunde habt ihr einen interessanten Punkt, wenn ihr sagt, dass der Film vermittelt: Wir können das auch. Also, wir als deutscher Film können auch das ganz große Spektakel liefern. Und vielleicht beißt sich das ganze große Spektakel etwas mit Remarques Ansatz, die Geschichte mit einer ziemlich subtilen „Pointe“ enden zu lassen. Sodass ich sagen würde: Als filmischer Kraftakt ist das
        schon beeindruckend und dann auch durchaus stimmig, dass er am Ende dann nochmal mit der (von mir überstrapazierten) groben Kelle kommt.

        Remarque hat mich glaub ich mehr berührt. Vielleicht sollte ich einfach nochmal das Buch lesen. :)

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