Martin Scorsese kehrt bald mit seinem The Irishman ins Gangster-Genre zurück und will damit Netflix aufrollen. Grund genug also, um endlich mal mit Tamino über Goodfellas (Amazon-Link*) zu reden!
Drehbuch und Regie stammen von Martin Scorsese, der beim Drehbuch Unterstützung von Nicholas Pileggi, dem Autor der Buchvorlage, bekam. Die Kameraarbeit übernahm Michael Ballhaus. In den Hauptrollen spielen Robert De Niro als James Conway, Ray Liotta als Henry Hill, Joe Pesci als Tommy DeVito und Lorraine Bracco als Karen Hill. Samuel L. Jackson hat als Stacks Edwards ebenfalls einen kleinen Auftritt.
Wir arbeiten uns in der Diskussion vor allem durch die Biografie des Protagonisten, versuchen dabei aber auch über die Inszenierung und das Problem der Glorifizierung von Gangster-Filmen zu sprechen.
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In der nächsten Woche geht es mal wieder ins Kino. Dann überkreuzen sich die Strahlen von Köstum-Faible und der Second Unit. Nachdem Anne und Christian drüben über alle sechs Staffeln von Downton Abbey (Amazon-Link*) gepodcastet haben, geht es hier nun um Downton Abbey (Amazon-Link*) im Kino weiter.
[Teaser-Bild: “Robert De Niro – Killer Elite” by Josh Jensen is licensed under CC BY-SA 2.0]
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Eine schöne Folge von euch beiden – hat mir (wie eigentlich fast immer) gefallen. Beim Film dagegen bin ich so gut wie gar nicht bei euch.
Christian meinte, dass die Charaktere „auf Armlänge“ von einem entfernt bleiben. Das finde ich schon nett umschrieben – ich stand circa drei Kilometer weit entfernt auf einem anderen Hügel. Für mich waren fast alle Charaktere durchweg Psychopathen – die Drogenproblematik machte es nicht einfacher. Alle waren durchweg unsympathisch. Die Frauenrollen waren auch nicht besonders nachvollziehbar oder nett.
Ein paar Kamerafahrten sind mir positiv aufgefallen und der eine oder andere Shot auch. Aber abgesehen davon war es einfach nur zäh, alle Leute waren unsympathisch und fühlte sich an wie Arbeit. Das Einzige, worauf ich mich freute, war, dass der Film irgendwann vorbei ist und ich dann euren Podcast dazu hören kann.
Der Score, der mir ja fast immer ganz wichtig ist, ist mir auch zu keiner einzigen Sekunde irgendwie positiv aufgefallen. Das Schauspiel von Liotta fand ich nicht besonders gut und auch sonst wüsste ich nicht, was mich jemals dazu bewegen sollte, den Film wiederzusehen.
Du kannst dir nicht mal entfernt vorstellen, warum der Film als einer von Scorseses besten Werken und auf imdb auf Platz 18 der ewigen Bestenliste geführt wird? Geht ja nicht darum, ob man das genau so empfindet, aber zumindest zu verstehen, was der Film von einem will, wäre da doch schon einmal hilfreich, um sich eine informierte Meinung zu machen. Außerdem wird dir eine mehr als zweistündige Diskussion über den Film ja wohl kaum viel gegeben haben, wenn du bei der Sichtung nur wolltest, dass der Film endlich zu Ende ist.
Was den Score angeht, finde ich ihn für einen Filmscore eher überdurchschnittlich, wenn auch alles andere als großartig. Wie auch in der Folge erwähnt, kontrastiert er oft das Gezeigte oder fängt die zeitliche Periode des jeweiligen Settings ganz gut ein. Außerhalb des Films würde ich mir keinen einzigen dieser Songs so anhören, aber wenn ich das generell an Filmen kritisieren würde, dann würde ich außer Fury Road quasi keinen einzigen Soundtrack mehr loben können. Ich hör mir halt auch keine Star Trek Soundtracks an, auch wenn sie in einigen Filmen durchaus gelungen sind, husthust…
Und natürlich sind die Charaktere unsympathisch. Hier verstehe ich deine Kritik nicht. Wären die Figuren bei gleicher Geschichte alle als total nett und liebenswert dargestellt, wäre das ja wohl ziemlich befremdlich. Willst du nur Filme mit netten Menschen sehen oder wie genau meinst du das? Viele meiner Lieblingsfilme wie den erwähnten Scarface oder Blade Runner, Apocalypse Now, Escape from New York haben keine oder so gut wie keine sympathischen Figuren. Das generell zu kritisieren wäre ja so wie zu sagen, dass man keine Filme mag, die kein Happy End haben. Es kommt doch immer auf den Kontext an. Was der Film mit mir machen, welche Welt will er mir zeigen? Vermutlich stört dich eher etwas wie, dass du die Motivationen der Figuren nicht verstehst oder du ihr Verhalten einfach so abstoßend findest, dass sie dich anwidern?
Nein, tut mir leid, ich kann das nicht nachvollziehen. Es hat einfach kaum etwas, was mir an Filmen gefällt und wenn (der Score deiner Meinung nach), dann habe ich es nicht mitbekommen.
Ich mag eure Besprechungen und hatte trotz des Films wieder Spaß an der Folge (wie so oft). Dazu braucht es keinen Film, der mir gefällt.
Okay, mit unsympathisch habe ich vielleicht das falsche Wort gewählt. Ich mag auch viele Filme mit unsympathischen Haupt- und Nebencharakteren. Aber „wenig nachvollziehbar“ und „psychopathisch“ trifft es vielleicht besser. Keiner der Charaktere hatte einen Charakterzug, der mir die Person besonders nachvollziehbar machte.
Zu deinen letzten Fragen muss ich sagen, dass mich die Welt nicht besonders interessiert und ja, all die Menschen widern mich an. Mir geht es nicht darum, dass da etwas glorifiziert wird, sondern es ist einfach nicht mein Thema.
Die Frage nach der Moral ist interessant und perfekt für einen Philospohiestudenten: Sind diese Gangsterfilme moralisch? Fehlt nur noch am Ende eine Stimme die sagt: So endet ihr mit eurem Gangsterleben.
Und ja, diese Filme sind alle gleich, der Little Caesar aus 1931 gleich auch diesem Schema wie hier.
Auch die Frage nach der Wirklichkeit, besonders im Gegensatz zu den letzten FIlmen Tarantinos. Hitler ist tot und Tate lebt. Ist da auch eine Moral? Scorsese hätte das ja auch machen können und Hill am Ende sterben lassen.