Abrakadabra! In dieser Ausgabe widmen wir uns wieder mal einem unserer Lieblingsregisseure Christopher Nolan. Dieses Mal geht es um The Prestige (Amazon-Link*), einem der Lieblingsfilme von Daniela Ishorst.
Regie stammt Christopher Nolan, der zusammen mit seinem Bruder Jonathan das Drehbuch schrieb. Der Film basiert auf dem Roman von Christopher Priest. In den beiden Hauptrollen rivalisieren sich Hugh Jackman als Robert Angier und Christian Bale als Alfred Borden. Daneben spielen Michael Caine als Cutter, Rebecca Hall als Sarah, Scarlett Johansson als Olivia Wenscombe, David Bowie als Tesla und Andy Serkis als Alley.
Wir versuchen zunächst den Plot chronologisch zusammenzufassen, scheitern aber immer wieder an der verknoteten Struktur des Filmes. Das scheint uns aber von den beiden Nolans so gewollt zu sein, um den Film inhaltlich wie formal einem Zaubertrick anzugleichen. Präsentation, Ablenkung und Wiedererscheinung scheint der Film nicht nur zu erzählen, sondern auch zu zeigen. Darüber hinaus sprechen wir zum Schluss auch über Christopher Nolan. Dabei geht es uns um seinen Umgang mit Frauen in seinen Filmen und die Frage, wie persönlich er eigentlich erzählt. Unsere Vermutung: Persönlicher als es den Anschein hat!
In der nächsten Woche geht es weiter mit Nolan. Dann ist die Superhero Unit dran und bespricht The Dark Knight (Amazon-Link*).
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[Teaser-Bild: “Logan Japan Premiere Red Carpet: Hugh Jackman” by Dick Thomas Johnson is licensed under CC BY 2.0]
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Hallo ihr lieben.
Nachden ich jetzt endlich The Prestige gesehen habe, und direkt noch eure Folge gehört habe, hier noch ein paar gedanken von mir, die mir während eurer Besprechung aufgekommen sind.
Zuerst mal die Sache mit Tesla. Daran zeigt sich für mich ein unterschiedliches Weltbild der beiden Magier, eine Man of Faith und Man of Science Geschichte. Bordon, der Angier den Hinweis zu Tesla unterschiebt, weil er denkt, ihn damit in ein „dead End“ zu schicken. Hab ich auch erst gedacht. Dass Teslas Apperat maximal das Handgefuchtel, der Effekt ist, nur spektakuläre Optik. Borden würde denke ich sagen, dass mit dem aktuellen Stand der Forschung Teleportation nicht möglich ist. Und auf der anderen Seite haben wir Angier als Man of Faith. Der immer denkt, dass da noch mehr ist, der nicht an die einfachste Lösung (Doppelgänger) glauben will. Der am Ende nichts unversucht lässt, sogar den auf dem ersten Blick abwägig scheinenden Tesla.
Der zweite Gedanke: Kann man The Prestige als Meta Nolan Film sehen? Ich glaube, dass die Doppelte Erklärung, wie ein Zauber aufgebaut ist, sich darüber hinaus auch an das Publikum richtet und sagen will, so funktioniert ein Nolan Film. Die davor und auch die, die erst noch kommen sollten. Wenn man mit dem Gedanken vorgeht, wird man ja auch fündig. Ich würde die These aufstellen, dass Jeder Nolan Film außer Dunkirk mit einem“ Prestige“ endet. Sogar the Dark Knight Rises, der vielleicht aus der Batman Trilogie der schwächste war, aber dann doch diesem Rezept am stärksten folgt. Mit den Hinweisen, die der Film die Ganze zeit streut, was den Autopiloten angeht, wir es aber durch das Handgefuchtel um Pain und die Abgeriegelte Stadt total übersehen. Um dann das Prestige: Bruce taucht im Kaffee wieder auf, zu präsentieren.
Dann noch der Dritte Gedanke, der hat mit der zeitlichen Platzierung des Filmes zwischen Batman Begins und the Dark Knight zu tun hat. Mir wird deutlich, wie Nolan den Film gebaucht hat, um nach Batman Begins noch eins drauf zu setzen. Mein eindruck ist, dass er sich hier ausprobieren wollte mit gewissen Themen und Settings. Dieses theatralische, die magische Ebene, das Glanzvolle. Unterschieliche Arten von Showmanship. Für mich fügt sich mit dem Film ein wichtiges Puzzlestück ein, zu verstehen, warum The Dark Knight und der Joker so geworden ist, wie er ist. Weil da in The Prestige ganz viel zu erkennen ist, wo er sich schonmal mit verschiedenen Motiven ausprobiert. Um dann die Lektionen daraus mitzum´nehmen, um diesen Joker so schreiben zu können.
Beim von Christian eträumten „Was wäre wenn“ Gespräch mit Nolan würde ich ihn genau das fragen. Inwieweit ist The Prestige eine Fingerübung für The Dark Knight?