Second Unit #222 – Harry Potter und der Orden des Phönix

Wir sind zurück! Auch in dieser Ausgabe verstecken wir uns im Raum der Wünsche und besprechen Harry Potter und der Orden des Phönix (Amazon-Link*). Mit Daniel vom Spätfilm kann das ja nur gut werden! 

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Im fünften Potter-Film verändert sich noch einmal so einiges hinter den Kulissen! Mit David Yates hat die Reihe hier endlich ihren finalen und definitiven Regisseur gefunden. Ausnahmsweise hat Michael Goldenberg das Drehbuch geschrieben. Neben dem bekannten Hauptcast gibt es auch einige neue Nebenfiguren. Das sind: Helena Bonham Carter als Bellatrix Lestrange, Imelda Staunton als Dolores Umbridge, Evanna Lynch als Luna Lovegood, George Harris als Kingsley Shacklebolt, Natalia Tena als Nymphadora Tonks und Katie Leung als Cho Chang.

Wir greifen einige bekannte Themen unserer nun schön längeren Reihe auf. Es geht mal wieder um Pubertät, um Harrys Heldenreise, Rowlings Bildsprache, den sich anbahnenden großen Kampf und irgendwie kriegen wir auch noch eine Menge tagesaktuelle Politik-Diskussionen in die Sendung. Puh.

In der nächsten Ausgabe schnappe ich mir wieder Tamino und gemeinsam nehmen wir ersten Kontakt mit einer unheimlichen Gruppe Außerirdischer auf. Es geht dann um Arrival (Amazon-Link*).

[Teaser-Bild: „The Making of Harry Potter 29-05-2012“ by Karen Roe is licensed under CC BY 2.0]

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9 Kommentare

  1. Soweit ich mich erinnere, wird die Nachttopf-Version des Raums der Wünsche bereits im ersten Buch erwähnt. Oder war es doch im dritten? Verdammt, erstes oder drittes war es…das müsste ich wissen, grmphf… Ich glaube es war das erste! Ich fordere Daniel hiermit zu einem Harry Potter Trivia Quiz heraus!

    Christians Kritik an den Zauberstäben verstehe ich nicht so ganz – erst recht nicht, wenn man auf gewisse bunte Männer abfährt. Eine Pistole hältst du jemandem auch an die Schläfe als drohende Geste, auch wenn du ihn genau so aus 10m erschießen könntest. Aber es stimmt wohl, dass die Zauberstabgeschichte besser funktioniert, wenn man sich alles nur vorstellt und man nicht jemanden in einer ernsten Szene damit rumfuchteln sieht. Ich finde es aber insgesamt selten wirklich störend. Darauf kann ich mich schon einlassen, zumal ich die Harry Potter Materie jetzt auch nie als toternst empfunden habe. Dafür ist die ganze Welt einfach zu knuffig, trotz ernster Momente und Themen.

    Generell wundert es mich ein wenig, dass ihr beide so sehr vom Film angetan seid. Er ist sicherlich besser als der 4. – offensichtlicherweise – aber in meiner persönlichen Reihenfolge kommt er auch schon gleich dahinter. Das mag allerdings vor allem daran liegen, dass ich das Buch schon immer als das mit Abstand schwächste der Reihe empfand. Es ist unendlich lang und hat in Hinsicht auf die „Laufzeit“ relativ wenig zu bieten. Die Themen die ihr vor allem in der ersten Hälfte der Sendung besprochen habt sind sicherlich interessant, aber mir persönlich geht die ganze „Umbridge reißt die Schule an sich“-Nummer einfach viel zu lange. Im Film ist das sicherlich recht gekonnt komprimiert, aber insgesamt wirkt er auf mich eher wie eine knappe Inhaltsangabe der Eckpunkte des schwächsten Potter-Romans. Ich merke aber wirklich immer bei meinen Kommentaren hier, dass es mir absolut unmöglich ist, mein Buch-Vorverständnis auszuklammern. Bei LotR kann ich das ganz gut, aber bei HP geht das einfach nicht. Vielleicht liegt das daran, dass ich die Bücher an sich einfach für so viel besser halte (was bei LotR nicht in dem Maße der Fall ist), dass ich beide Versionen nicht nebeneinander stellen kann. Aber das ist möglicherweise zirkuläre Logik.

    Ich finde insgesamt das ganze Politik-Thema im 4. Teil interessanter und unterschwelliger verarbeitet, wobei das aber natürlich im Film so gut wie gar nicht mehr zu sehen war. Im 4. Buch werden die politischen Themen weitaus eleganter in die Hauptgeschichte verpackt. Das 5. ist schon sehr stark „hier geht es um Politik, bäm“, was nicht per se schlecht ist, mir aber in der Dosis nicht so sehr gefällt wie eine spannende Whodunnit-Geschichte um Voldemorts totgeglaubten Diener in geheimer Mission in Hogwarts, die gleichzeitig durch Nebenfiguren wie Crouch Senior, Bergman (nicht im Film), Kimmkorn, Karkaroff und Moody, Gespräche mit Sirius und dem Denkarium eine neue, größere Dimension des HP-Universums eröffnet.

    Ich denke das was Daniel gegen Ende zu Deutungsebenen und Diskussionskultur sagt ist sehr wichtig und etwas, das mich bei vielen modernen Debatten stört. Wenn man vonvornehrein mit einer sehr konkreten (oft in gewisser Weise normativen) These an ein Thema herangeht, dann wird man so gut wie immer jede Menge Aspekte finden, die eine These in irgendeiner (vielleicht sogar völlig abstrusen) Weise stützen. Das kann prinzipiell bei jedem Thema passieren, sei es bei „Killerspielen“, Feminisimus oder „positiven Nebeneffekten des Rauchens“. Es ist zwar notwendig in Hinsicht auf Produktivität, gezielt zu forschen/denken, aber gleichzeitig zutiefst unwissenschaftlich bzw. zirkulär, wenn man von vornherein das Ergebnis – vielleicht nur unterbewusst – schon zu kennen glaubt und das Objekt nur daraufhin untersucht. Genauso ist der von ihm betonte Unterschied von jemanden überzeugen und eine Argumentation gewinnen ein für gewöhnlich leider völlig ignorierter. Niemand diskutiert heute vernünftig (war das „früher“ – pre social media – besser?). Es geht immer nur um die Konfrontation von quasi a priori gefestigten Meinungen. Aber der Diskurs ist ja eigentlich der entscheidende, weil produktive. Wenn jemand genau so leidenschaftlich wie man selbst die völlig konträre Meinung vertritt, dann sollte man doch zumindest ein wenig Reflexion investieren, ob da nicht vielleicht doch zumindest ein wenig dran sein könnte. Ablehnen kann man die Meinung danach immer noch, aber erst nach der Prüfung durch einen vernünftigen Diskurs.

    1. Mein Lob kommt in erster Linie aus dem Kontrast zu Teil 4. In meiner letzten Letterboxd-Kritik war ich auch noch kritischer. Aber jetzt war ich einfach glücklich, wieder einen Regisseur zu sehen, der sich wenigstens etwas Gedanken gemacht hat, was für eine Geschichte er da verfilmt.

    2. Mein Problem mit den Zauberstäben ist einfach die Bildsprache bzw. Benutzung hier. Es ist doch völlig unsinnig jemanden einen Zauberstab an irgendein Körperteil zu halten, um ihn/sie damit zu bedrohen. Schließlich braucht es ja noch einen Zauberspruch, der gesprochen werden muss und dann passieren immer unterschiedliche Dinge eben mit diesem Zauberstab!

      Bei einer Pistole oder einem Messer ist doch eine direkte Kausalkette vorhanden. Die Pistole an die Schläfe ist der direkteste, kürzeste Weg zum Tod. Aber der Zauberstab? Der kann doch so vieles, braucht einen Zauberspruch und führt dann nicht zwangsläufig zum Tod. Also warum soll das bedrohlich sein?

      Oder, anders: Eine Pistole auf eine Zehenspitze bringt doch auch niemanden aus der Ruhe. Und genau so albern sieht für mich ein Zauberstab an der Kehle oder dem Kopf aus. Ich weiß, nitpicking und damit eigentlich eher Daniels Aufgabe ;-P

  2. Ich bin damals sehr enttäuscht aus dem Kino gekommen, da dieser Film das schlechteste ist was man aus Harry Potter machen konnte. Man hat nicht nur das Längste Buch in den kürzesten Film verwandelt, sondern auch so viele wichtige Sachen raus gelassen und dafür völlig unwichtiges drin gelassen, noch dazu war der Cho Harry teil im Buch sehr wenig vertreten und nicht ganz so penetrant dargestellt, wie im Film, da wurde es gleich zum Teenie Drama was dann auch nicht wirklich gut dargestellt wurde.
    Im Film wurde noch nicht mal gezeigt wie Harry Dumbledors Büro zerlegt, was sehr wichtig gewesen ist, wurde aber nicht gezeigt ist schein bar für Yates nicht gerade wichtig gewesen.

    Seitdem Yates die letzten Filme gedreht hat, wurden diese immer schlechter und es wurdern sehr wichtige Stellen imBuch weggelassen nur um für Ihn unwichtige und neue Szenen einzufügen, was einfach nicht geht, dafür hasse ich Ihn und boykottiere jeden Harry Potter Film den Yates gemacht hat und machen wird.

    @SecondUnitTamino:disqus , Ihr hattet im letzten Podcast Feuerkelch, euch gefragt wieso es so einen Lehrermangel gibt, den gibt es nur für das Fach Verteidigung die dunklen Künste. Das war damals so, dass Tom Riddle 2 mal versucht hat genau diese Stelle zu bekommen und 2 mal wurde er abgelehnt, dadurch wäre die Stelle verflucht gewesen, kann man nachvollziehen, denn jeder Lehrer blieb nur ein Jahr im Amt, wurde entweder getötet oder entführt oder entlassen.

    Noch ein Lob an euch Ich höre euch sehr gerne zu, obwohl ich manchmal auch etwas anders sehe als Ihr, macht weiter so.

    Gruß euer
    TheFieryRedHand

    1. Psst, Tamino war beim letzten Mal nicht dabei. Ich habe das gesagt … Ich kenne natürlich die Welt-inheränte-Erklärung für den Lehrermangel: Ich wollte nur auf die erzählerische Schwäche hinweisen, dass sich das Motiv immer und immer und immer wiederholt und die Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste (außer Lupin) allesamt komplett unqualifiziert sind. Insgesamt solltest du und niemand meinen Nitpick-Teil nicht zu ernst nehmen. Ich tue das selbst nämlich auch nicht. Ich liebe diese Geschichte und mache halt nur manchmal nicht böse gemeinte Witze darüber.

  3. Die politische Diskussion gab mir wenig. Es hört sich immer gleich an: Meine Seite ist völlig rational und hat nur gründlich durchdachte Meinungen und die andere Seite hat nur einfache Antworten.
    Nehmen wir doch die Zauberer, die sich um Voldemort scharen:
    Wenn man denkt man sei Muggeln überlegen (wieso auch immer), ist es doch nur logisch sie zu unterwerfen. Wer weiß was einer von uns mit der Magie anstellen würde.

    Die andere Sache: Für mich ist diese ganze Sache mit den Verboten nicht nur durch den Krieg gegen den Terror sondern auch durch das Appeasement von Chamberlain inspiriert. Im Gegensatz zur Bedrohung durch den Terror wurde die Gefahr durch Hitler/Voldemort heruntergespielt. Einige Briten waren ja auch begeistert von Hitler auch die Daily Mail/Daily Prophet. https://en.wikipedia.org/wiki/Daily_Mail#Support_of_fascism
    Schön dass ihr auch erwähnt hat dass auch die Seite gegen Vold/Hitler nicht frei von Rassismus ist. Man sehe sich nur Churchill an:
    https://www.independent.co.uk/news/uk/politics/not-his-finest-hour-the-dark-side-of-winston-churchill-2118317.html

    Was anderes, weil es mir peinlich ist: Bei der Szene wo Voldi Harry besessen will , muss ich immer heulen :/
    Etwas was ich an den Filmen schmerzlich ist, dass Gespräch zwischen Dumbledore und Harry am Ende der Geschichte. So wird Dumbledore nur zu einer weiteren Figur. Aus den Filmen wird nicht klar wie sehr Harry Dumbledore verehrt.

    Das war mein Quatsch dazu.

    1. Es gibt sehr intelligente und rational-argumentierende konservative Menschen, deren Meinungen ich nicht teile. Spontan fallen mir die Philosophen von Hayek und Alasdair MacIntyre ein.

      Allerdings ist das von dir genannte Argument meiner Meinung nach nicht sonderlich stark. Wie du ja selbst erkannt hast, ist Rowlings Romanreihe unter anderem auch eine Metapher für den Nationalsozialismus. Und in dem haben wir ein schreckliches und mahnendes Beispiel darin, was passiert, wenn sich eine Menschengruppe als besser und zum Herrschen auserkoren betrachtet. Unser Grundsatz „alle Menschen sind gleich“ ist eine direkte Antwort darauf, dass sich über mehrere Jahrtausende bestimmte Menschengruppen in Monarchien, Aristokratien, im Kolonialismus und im Faschismus über andere Menschengruppen gestellt hat.

      Auf HP bezogen macht es auch keinen Sinn, weil zum Beispiel die Muggel-geborene Hermine viel mehr auf dem Kasten hat als viele reinblütige Zauberer.

      Dass Dumbledore so wenig Screentime bekommt, finde ich auch immer schade. Ich mag die Kapitel, in denen er uns die Geschichte erklärt mit am liebsten …

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