Ende Oktober bis Anfang November fand das DOK-Festival in Leipzig statt. In der 56. Ausgabe gab es wieder einmal jede Menge Dokumentar- und Animationsfilme. Christians Impressionen aus Leipzig hat er in diesem Special mit unserem Hörer Dirk festgehalten.
Leider stellte sich die Technik ein wenig in den Weg, weshalb meine Stimme zu Beginn etwas verzerrt klingt. Ich bitte die schlechte Audio-Qualität zu entschuldigen.
Wie es sich für eine Folge Second Unit gehört, verköstigen Dirk und ich auch unsere Diskussion mit einem Getränk. Wir ließen den Tee zwar zu lange ziehen, er schmeckte aber trotzdem.
Wir haben die Sendung zur Mitte des Festivals aufgenommen, weshalb die Liste meiner gesehenen Filme länger ist als die in der Sendung besprochene. Im Podcast erwähne ich die Filme The Love Agency, Deep Love, Keine Anzeichen, My Stuff, Rougarouing, Stop the Pounding Heart, Follow the Leader und American Vagabond. Besonders Deep Love und American Vagabond avancierten zu meinen Festival-Highlights.
Dirk hat sich mehr mit den Animationsfilmen beschäftigt, die auf dem Festival gezeigt wurden und parallel online einzusehen waren. Leider sind diese Filme nicht mehr auf der DOK-Page zu finden.
Zum Schluss besprechen wir auch ein wenig das Festival selbst sowie den Dokumentarfilm und unsere Einstellung dieser Film-Gattung gegenüber.
An den folgenden Festival-Tagen ging es produktiv weiter. Die zweite Festival-Hälfte bestand aus den Filmen The Rê Bordosa Dossier, The Sky Above, La Duce Vita, Unspeak, Notes on Blindness: Rainfall, Optical Axis, Everyday Everyday, Crop, Hazards, Remembrance, The Special Need und Land in Sicht. Die Filme haben es leider nicht in den Podcast geschafft, sollen aber nicht unerwähnt bleiben.
The Rê Bordosa Dossier ist ein Stop-Motion animierter Kurzfilm über eine brasilianische Comic-Figur und ihren Erfinder.
The Sky Above zeigt in Episodenhafter Struktur das Leben einer transsexuellen Prostituierten, eines Philosophen und eines Hare-Krishna-Anhängers in einer brasilianischen Großstadt. Leider konzentrierte sich der Film zu stark auf Beobachtung der Personen und erzählte mir zu wenig.
La Duce Vita und Unspeak sind zwei spannende Transmedia-Projekte. Im ersten interaktiven Doku-Film geht es um die Heimatstadt Mussolinis und neue Wellen der seiner Glorifizierung. Unspeak ist mehr Netz-Projekt als Film, aber dadurch umso ambitionierter.
Notes on Blindness: Rainfall versucht die Erfahrung eines Blinden bei Regenfall zu vermitteln und hat mir außerordentlich gut gefallen!
Optical Axis bringt historische Fotos an ihren Entstehungsort in Russland und porträtiert dabei Menschen, Berufe und Lebenswelten in der heutigen Zeit.
Everyday Everyday ist das filmische Tagebuch einer jungen Frau im aktuellen Syrien-Konflikt.
Crop befasst sich mit dem Arabischen Frühling aus der Sicht viele Journalisten und porträtiert dabei besonders das Verhältnis des ägyptischen Volkes zu den Medien.
Hazards ist ein Essay in Filmform zur Rolle des Zufalls.
Remembrance porträtiert eine kleine finnische Stadt aus der Sicht mehrerer berühmter Bewohner.
The Special Need ist die Geschichte eines 29 jährigen Autisten auf der Suche nach dem ersten Sex und der großen Liebe. Der Film war wohl insgesamt mein persönliches Highlight.
Land in Sicht porträtiert drei Asylbewerber in Ostdeutschland und ihre manchmal unfreiwillig komischen Auseinandersetzungen mit der deutschen Kultur und der Bürokratie.
Das DOK-Festival 2013 hat mir insgesamt sehr gut gefallen. An dieser Stelle auch noch einmal vielen Dank an Dirk für die Sendung, den Tee und die Zeit! Die Festival-Teilnahme für das nächste Jahr ist fest eingeplant und hoffentlich klappt es dann auch besser mit der Technik.
[Teaser-Bild: by Christian Steiner]